Echt alte Sorten

Wir geben dem Obst & Gemüse eine Identität. Denn bei uns behandeln wir sie nicht als namenlose Objekte, die lediglich dem Zweck dienen sollen. Jede Sorte, jede Variation hat eine eigene Geschichte, Eigenschaften, die sie ausmachen. Unsere Mission ist es, dir diese Geschichte zu erzählen, dich daran teilhaben zu lassen und verstehen es als aufregendes Erlebnis, dir den vielfaltigen Genuss näher zu bringen.

Einleitung

Man geht davon aus, dass in den letzten einhundert Jahren mehr als 80% der einstigen Kulturpflanzenvielfalt unwiderruflich verloren gegangen ist. Um diesen Verlauf zu stoppen, setzen sich Vereine, Stiftungen, NGOs und NPOs als Erhalterorganisationen ein, die größten davon sind ProSpecieRara in der Schweiz, Arche Noah in Österreich und das Bingenheimer Saatgut in Deutschland. Der Verlust dieser Sorten führt zu einer Homogenisierung, die langfristig die Ernährungssicherheit gefährden kann.

Was sind alte Obst&Gemüse Sorten und wie unterscheiden sie sich von Hybriden?

Echt alte Sorten zeichnen sich durch eine samenfeste Eigenschaft aus, wie es alle Sorten vor dem 20. Jahrhundert waren. Das heißt, sie sind nachbaufähig und produzieren Samen, die wieder ausgesät identische Pflanzen bilden.
Mit der Einführung von Hybridsorten, sogenannte F1-Sorten, im Jahre 1956, änderte sich dies schlagartig. Hybride sind nicht sortenecht nachbaufähig, sondern aus ihnen resultieren vielgestaltige, nicht mit der Muttergeneration identische Pflanzen.

Heute dominieren Hybride das Saatgutangebot beim Gemüse, die Tendenz geht hin zur vollständigen Martdominanz dieser Sorten. Diese Neuzüchtungen werden von Saatgutfirmen in Zusammenarbeit mit großen Chemiefirmen patentiert und damit der Zugriff auf diese Samen immer mehr monopolisiert. Es geht soweit, dass zu jeder neu entwickelten Sorten gleichzeitig das passende Pestizid entwickelt und verkauft wird. Ein wirtschaftlich lukratives Geschäft, denn diese Konzerne entscheiden, welche Pflanzen gezüchtet, angebaut und geerntet werden.
Allerdings sind wir aufgrund der ertragreichen Hybridsorten auf diese angewiesen, denn die alten Sorten sind meist sehr ertragsarm und können dadurch den heutigen Bedarf nicht ansatzweise decken.

Welchen Mehrwert haben alte, samenfeste Sorten?

Alte Sorten bieten intensivere und vielfältigere Aromen im Vergleich zu den industriell gezüchteten Sorten. Sie zeichnen sich durch ein reiches, ursprüngliches Geschmacksprofil aus, welches zugleich eine Fülle an Inhaltsstoffen mit sich bringt. Dadurch tragen sie einen wesentlich höheren Beitrag zu einer gesunden und vollwertigen Ernährung bei.

Um den Rückgang der Artenvielfalt  auf unseren heimischen Böden zu bremsen, ist eine breite genetische Basis entscheidend, um Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, Schädlingen und dem Klimawandel zu machen.

Der Schutz alter Sorten ist auch im Kontext der zunehmenden Patentierung von Saatgut wichtig. Sie sind stets patentfrei, unbeeinflusst durch Konzerne und für die Allgemeinheit zugänglich.

Insgesamt fördert der Schutz echt alter Sorten den Erhalt der ökologischen und kulinarischen Vielfalt!